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Griffbrett markieren

Falls du es zu Anfang partout nicht schaffst, auf dem Griffbrett die richtigen Töne nach Gehör zu finden, kannst du dir dort zur Not Marken anbringen – z. B. mit Klebestreifen oder TippEx. Verwende nur solches Material, das man später wieder schadlos entfernen kann. Es dürfte genügen, wenn du den zweiten und den fünften Halbtonschritt markierst; das sind die Stellen, wo Zeigefinger und Ringfinger meistens greifen müssen.

Miss zunächst mit Maßband oder Zollstock den Innenabstand zwischen Obersattel und Steg, also genau den Bereich, wo die Saiten frei schwingen können. Bei einer 4/4-Geige beträgt diese Länge ungefähr 32 cm. Sie kann aber auch größer oder kleiner sein, weil die Steg-Position nicht starr festgelegt ist.

• Berechne 11% von dieser Länge – das ist der richtige Abstand des Zeigefingers vom Obersattel; da gehört die erste Marke hin.
• Berechne 25% von der Länge – das ist der richtige Abstand des Ringfingers vom Obersattel; da gehört die zweite Marke hin:

Der Mittelfinger greift übrigens bei 16 oder 21%, je nach Griffart. Der kleine Finger, sofern du ihn schon benutzt, greift häufig bei 33%.

Auf der englischsprachigen Website violinonline.com wird das Greifen mit vier Marken gelehrt – für jeden Finger eine. Siehe: Violinonline.com – Finger Placement Wenn du nach diesem System lernen möchtest, sind die Marken folgendermaßen anzubringen:
für den Zeigefinger bei 11%,
für den Mittelfinger bei 21%,
für den Ringfinger bei 25% und
für den kleinen Finger bei 33%.
Trotzdem bleibt zu beachten, dass es auch Halbtöne gibt, die zwischen diesen Marken liegen.

Die Firma D’Addario bietet sogar eine komplette Griffbrett-Applikation für Violinen. Darauf sind alle Griffpositionen wie auf einem Gitarrengriffbrett abgebildet. Bei der taktilen Version kann man sie sogar fühlen.

Griffbrettmarkierungen waren schon in der Renaissance gang und gäbe. Später, als die Violinpädagogik sich entwickelte, gerieten sie in Verruf: Leopold Mozart meinte, wenn ein Schüler ein gutes Gehör habe, brauche er solche Hilfsmittel nicht; habe er aber keins, dann solle er „besser eine Holzaxt als die Violin zur Hand nehmen“. Nichtsdestotrotz werden Markierungen manchmal auch heute noch im Geigenunterricht verwendet.

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