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Im klassischen Geigenunterricht lernt man zahlreiche Stricharten, die französische oder italienische Namen haben. Sie werden aber nur in der europäischen klassischen Musik so detailliert unterschieden. Geiger, die andere Stilrichtungen spielen, kennen diese Bezeichnungen oft nicht. Sie denken in anderen Kategorien und nutzen meist nicht alle Stricharten.
(abgesetzt)
Détaché ist die einfachste Strichart, die man als erstes lernt: Man streicht mit dem Bogen gleichmäßig auf und ab. Für jeden neuen Ton wechselt man die Richtung: Den ersten Ton spielt man im Abstrich, den nächsten im Aufstrich, usw. Dadurch klingen die Töne wie „abgesetzt“. Der Bogen wird dabei aber nicht abgesetzt; er bleibt die ganze Zeit auf der Saite.
(gebunden)
Beim Legato sollen die Töne nicht abgesetzt klingen, sondern sich nahtlos aneinander reihen. Am einfachsten geht das, indem man mehrere Töne auf einem Strich spielt. Aber irgendwann ist der Bogen zu Ende; dann muss man notgedrungen die Strichrichtung wechseln. Beim Legato bemüht man sich aber, diesen Wechsel möglichst unauffällig zu machen: Man wechselt die Strichrichtung rasch und nimmt dabei etwas Druck weg, damit der Wechsel geräuschlos vonstatten geht.
(Hervorstechend / Hüpfend / Abprall)
Diese Stricharten werden auch „Wurfbogen“ oder „Springbogen“ genannt: Man lässt man den Bogen von oben auf die Saite fallen. Der Bogen reißt die Saite kurz an, prallt daran ab und springt wieder hoch. Besonders gut springt der Bogen, wenn er an seinem Schwerpunkt aufprallt. Bei langsamer Ausführung wird die Bewegung aktiv mit der Hand geführt, bei schneller Ausführung (Ricochet) hüpft der Bogen beinahe von selbst.
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(geklebt / gehämmert)
Bei diesen Stricharten drückt man, bevor man zu streichen beginnt, der Bogen zunächst stark auf die Saite nieder – als würde er dran fest kleben. Dann, im selben Moment, wo man zu streichen beginnt, nimmt man den Druck weg. Dadurch klingt der Ton wie angerissen; er beginnt mit einem Knacken oder Knarzen. Beim Collé führt man die Bogenbewegung fast nur mit den Fingern aus; die Töne klingen dann sehr kurz. Beim Martelé können die Töne auch länger sein; da arbeitet man mehr mit dem Arm.
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