Flageolett

Natürliches Flageolett

Flageoletttöne sind besonders hohe Töne, die entstehen, wenn man eine Saite in Schwingung bringt und sie am Griffbrett nicht fest greift, sondern nur leicht berührt. Die Saite erklingt dann nicht in ihrer Grundschwingung, sondern mit einem ihrer Obertöne.

Das funktioniert aber nur an ganz bestimmten Stellen: Der berührende Finger muss die Saite in einem harmonischen Längenverhältnis teilen, z. B. halbieren, dritteln oder vierteln:

Flageoletttöne auf der Geige

Du legst also einen Greiffinger nur lose auf eine dieser Stellen und streichst die Saite dann mit dem Bogen. Für einen schönen Flageoletton musst du mit dem Bogen etwas kräftiger aufdrücken und etwas näher am Steg streichen. So entstehen folgende Töne:

   1/2   1/3   1/4 
G-Saite:   g’  d”  g”
D-Saite:   d”  a”  d”’
A-Saite:   a”  e”’  a”’
E-Saite:   e”’  h”’  e””

Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche höhere natürliche Flageoletttöne, aber die hier aufgelisteten sind am brauchbarsten. Es gibt jedoch noch einen Trick, um auch beliebige andere Zwischentöne im Flageolett zu spielen:

Künstliches Flageolett

Du greifst einen bestimmten Ton fest mit dem Zeigefinger und legst zusätzlich den kleinen Finger lose auf dieselbe Saite. Der Abstand zwischen den beiden Fingern muss genau einer Quarte entsprechen. Mit dem Bogen streichst du wiederum kräftig und nah am Steg. Damit erklingt ein Ton, der genau zwei Oktaven höher ist als der fest gegriffene Ton.

Notation

In Notenschrift gibt es zwei Möglichkeiten, um Flageoletttöne aufzuzeichnen:

Beispiele für beide Notationen findest du in der Vienna Symphonic Library unter Notationen für die Grifftechnik.

Wozu braucht man das?

Flageolett ist für die Musiktheorie ein interessantes Phänomen. Praktische Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich: